LEBEN 18 meditaxa 101 | Mai 2022 Ein German Roadtrip Die Romantische Straße, die Burgenstraße oder eine der vie- len Weinstraßen zu befahren, wäre allein schon Urlaubsziel genug. Was einen wohl auf der Fantastischen Straße oder gar auf der Totenkopfstraße erwartet? Ferienstraßen, Touristik- straßen oder -routen sind nicht nur ein deutsches Phänomen, doch vor allem hierzulande zu fi nden. Abseits aller Auto- bahnraserei verbinden sie thematisch geordnete Sehenswür- digkeiten und versprechen sowohl kulturelle als auch kulina- rische Genüsse. Voraussetzung ist mittlerweile nicht einmal mehr zwingend, ein Auto sein Eigen zu nennen, denn es gibt auch Busse, die auf den besonderen Straßen verkehren. Wer aber angesichts der Spritpreise lieber auf Muskelkra um- steigt, muss nicht auf Wegerlebnisse verzichten. Wer möchte, geht zu Fuß und wählt Wanderwege, die es tau- sendfach gibt und die ebenso thematisch vielseitig aufgestellt sind, wie ihre großen Geschwister, die Ferienstraßen. In jeder Region, von fl ach bis Klettergebiet, von kurzem Rundkurs bis Europäischem Fernwanderweg ist alles zu bewandern. Die Strecken sind gut ausgeschildert und werden liebevoll von ortsansässigen Vereinen gepfl egt. In Zeiten von elektrisch unterstütztem Radfahren kann man aber auch auf den Drahtesel kommen und mit ihm Routen bewältigen, die man normalerweise nicht schaff en würde. Gemeinsam geht mehr Dass das Volumen der Knolle reziprok proportional zum In- telligenzquotienten des Agrarökonomen sein soll, behauptet ein altes Sprichwort in Fachsprache gekleidet. Aber kluge Bauern, sollten sie wirklich die kleineren Kartoff eln ernten, wissen sich auch anderweitig zu helfen. Indem sie ihre Kun- den einbeziehen in die Planung der Bewirtscha ung, können sie von einer Solidargemeinscha profi tieren. Bisher war es so, dass landwirtscha liche Betriebe ihre o seit Generationen festgelegten Schwerpunkte hatten. Wo vielleicht in den 1950er Jahren noch Viehhaltung, Milchwirt- scha und Ackerbau gleichzeitig betrieben wurden, lohnt sich das heutzutage kaum noch. Man muss sich auf einen Zweig festlegen und das möglichst im ganz großen Stil. Das führt dazu, dass regionale Höfe kaum noch (vielfältige) Lebensmit- tel produzieren können und deshalb aufgegeben werden. Wer aber nicht möchte, dass die Butter vom anderen Ende der Re- publik, die Kartoff eln aus der Levante und Äpfel von Übersee herangekarrt werden, kann etwas tun. Man sucht nach einem Auch hier hat man die Qual der Wahl, ob man lieber entlang Flüssen abwärts radelt und dabei vom leichten Gefälle profi - tiert, oder ob es gerne steil bergauf gehen darf. Wie man auch unterwegs ist, am Ende des Tages kann man getrost zur Nacht einkehren, denn auch Gastgeber fi nden sich genug an den schönen Wegen, die speziell auf Wanderer und Radfahrer aus- und eingerichtet sind. Bis es am nächsten Tag wieder heißt: „On the road again…“ INFO www.wanderbares-deutschland.de Mit einer Übersichtskarte, Infos zu Regionen, Wegen, Wan- derreisen, Unterkünften, Gastronomie und Wanderwissen informiert die Internetseite der Deutscher Wanderverband Service GmbH umfassend. www.adfc.de Der Fahrradclub Deutschlands engagiert sich im „Alltag“ für alle Fahrradfahrende, bietet aber unter dem Menüpunkt „Auf Tour“ Tipps zu Tourenplanung, unterschiedlichen Reisemög- lichkeiten, Routenplanung, Reisevorschläge und Transport oder Anreise mit dem Fahrrad. Fahrradfreundliche Unterkünfte findet man unter www.bettundbike.de. Landwirtscha sbetrieb, der solidarisch agiert. Dabei hat man o die Wahl, ob man, wie bei einer Art Abonnement, Woche für Woche eine gewisse Menge an Obst und Gemüse abnimmt. Oder ob man sich sogar mit seiner Arbeitskra einbringt und auf den Einkauf angerechnet bekommt. Wie die solidarische Landwirtscha organisiert ist, bleibt der Entscheidung aller Beteiligten überlassen. Fest steht, dass auf diese Art und Weise schon so mancher Hof erhalten bleiben und sogar auf biolo- gische Produktion umgestellt werden konnte, denn: Abneh- mer der Erzeugnisse waren und sind ja garantiert vorhanden. Es mag sein, dass die dümmsten Bauern wirklich die größten Kartoff eln ernten. Aber kluge Bauern säen Regionalität, Sai- sonalität und Gemeinscha und ernten: Erfolg. INFO Wer in urbaner Umgebung lebt und keine Landwirtschaft in der Nähe hat, bestellt die „Biokiste“, „Ökokiste“, „Gemüse- kiste“, „grüne Kiste“ oder das „Gemüsekorb-Abo“ und lässt sich wöchentlich beliefern – einfach die Begriffe in die Online- Suche eintippen.