01.02.2023
Ungeschminktes, ehrliches Feedback ist in den meisten Fällen auch konstruktives Feedback – doch wie bekommt man dieses? Ein probates Mittel kann eine Patientenbefragung sein. Positives Feedback stärkt die eigene Motivation und die des Praxisteams. Das ist in stressigen Zeiten ein bewährter Anker.
Eine Patientenbefragung soll einen aber nicht nur die positive Bestätigung liefern, sondern auch Lücken aufzeigen, die man selbst bisher nicht wahrgenommen hat. Beschwerden sind für jeden unangenehm, bieten aber eine wertvolle Chance, um Praxisabläufe zu optimieren, Fehler rechtzeitig zu korrigieren und am Image der eigenen Praxis zu arbeiten. Der Zeitpunkt für eine Befragung sollte klug gewählt sein: bspw. außerhalb der Ferienzeit und nicht während der Grippesaison. Für ein aussagekräftiges Ergebnis sollten ca. vier Wochen als Befragungszeitraum festgelegt und mindestens zehn Prozent Ihrer Patienten befragt werden.
Wer sich keinen maßgeschneiderten Fragebogen ausdenken kann, kann auf standarisierte Vorlagen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zurückgreifen. Wer es individueller, aber aufwendiger möchte, kann die Vorlagen als Inspiration für einen eigenen Fragebogen nutzen. Eine Patientenbefragung sollte nach einem Zeitraum von drei Jahren wiederholt werden – unter Verwendung des gleichen Fragebogens wie bei der letzten Befragung. So lassen sich Abweichungen von den Ergebnissen eindeutig abbilden. Den Fragebogen der KBV gibt es in verschiedenen Sprachen sowie in Papierform oder digital zum Download. Für die Auswertung der Befragung anhand des Vorlagebogens der KBV ist das Programm MS Excel erforderlich. Die Vorlage umfasst Fragestellungen, die sich u. a. auf die Wartezeit in der Praxis beziehen, Umgang des Personals mit Patienten, Vertrauensverhältnis gegenüber behandelnden Ärzten, usw.
Die Bereitstellung der Fragebögen für die Patienten kann über den Praxisempfang, das Wartezimmer oder – wenn technisch möglich – über die Praxis-Website erfolgen.