Anspruch auf Elterngeld:

12.11.2024

Einkommensgrenze sinkt auf 200.000 Euro pro Jahr


Knapp 1,8 Millionen Menschen haben im Jahr 2023 in Deutschland Elterngeld erhalten, davon waren 1,3 Millionen Frauen, die im Schnitt 14,8 Monate in Elternzeit waren, so das Statistische Bundesamt. Bei Männern lag die durchschnittliche Elternzeit bei 3,7 Monaten. Für Geburten ab dem 01.04.2024 wurde die Einkommensgrenze für den Anspruch auf Elterngeld herabgesenkt. Nur Elternpaare und Alleinerziehende mit einem zu versteuernden Einkommen von höchstens 200.000 Euro pro Jahr haben nun noch Anspruch auf Elterngeld. Davor hatte die Grenze für Paare bei 300.000 Euro und für Alleinerziehende bei 250.000 Euro gelegen.


HINWEIS
Für Geburten ab dem 01.04.2025 sinkt die Einkommensgrenze weiter auf 175.000 € ab. Je höher das durchschnittliche Nettoeinkommen des betreuenden Elternteils im Jahr vor der Geburt war, desto mehr Elterngeld wird gezahlt; der Bemessungssatz beträgt regelmäßig 67 % des früheren Einkommens. Ausgezahlt werden aber mindestens 300 Euro und maximal 1.800 Euro pro Monat.


Werdende Eltern können im Vorfeld aktiv Einfluss auf die Höhe des Elterngelds nehmen, indem sie frühzeitig die Steuerklasse wechseln. Der Elternteil, der nach der Geburt des Kindes zu Hause bleibt und sich um den Nachwuchs kümmert, sollte rechtzeitig von der Steuerklasse 5 in die Steuerklasse 3 wechseln – spätestens sieben Monate vor dem Mutterschutz, im Bestfall früh im Jahr vor der Geburt des Kindes. So erhöht sich das Nettogehalt, das der Berechnung des Elterngelds zugrunde gelegt wird das Elterngeld fällt entsprechend höher aus.


WICHTIG
Übernimmt nach einer gewissen Zeit der andere Elternteil die Betreuung des Kindes, richtet sich die Höhe seines Elterngelds nach seinem vorherigen Nettogehalt. Hatte dieser die Steuerklasse 5, kann es bei der Bemessung des Elterngelds zu finanziellen Nachteilen kommen, da der Nettolohn durch den hohen Steuerabzug zu gering ausgefallen ist. Werdende Eltern sollten im Vorfeld genau prüfen, welche Steuerklassenkombination unterm Strich die vorteilhafteste für sie ist.


meditaxa Redaktion/Quelle: Vereinigte Lohnsteuerhilfe e. V. (VLH), Pressemitteilung v. 13.05.2024